Sketcher überkreuzt mir mein L-förmiges Sechseck

[rradler]

Naja, das ist eben der Punkt: es gibt keinen stetigen Übergang. Dennoch springt offensichtlich der Solver in bestimmten Situationen auf eine andere Lösung. Ich weiß leider nicht, wie ich mit den vorhandenen Beschränkungsmöglichkeiten das verhindern kann bzw. was einen Satz stabiler Beschränkungen ausmacht. Ich hab auch schon Winkel angegeben. Das Ergebnis war das gleiche.

In meinem konkreten Fall würde die Anzahl der Überkreuzungspunkte als Kriterium die Lösung eindeutig machen. Wahrscheinlich reicht das nicht in allen Fällen, aber in vielen.

Ich hab mich nie mit solchen Themen beschäftigt. Aus dem Bauch heraus hört sich das nach einem Gruppen-theoretischen Problem an. Darüber haben doch sicher kluge Mathematiker im letzten Jahrtausend schon nachgedacht.

[bavariaSHAPE]

Hallo rradler,

der Strukturbaum ist ein bißchen verwirrend. Außerdem würde ich das Gestell anders aufbauen. Alle Streben separat konstruieren und mit A2+ WB zum Schluss montieren. Das dient auch dem besseren Überblick. So wird das eigentlich auch in der Werkstatt praktiziert. In Deiner Datei war ja schon der Anfang für eine Zeichnungsableitung. Also Einzelteile fertigen, dann schweißen, ich gehe zumindest davon mal aus.

2019-02-07 09_45_28-FreeCAD.jpg (61.15 KiB) Viewed 415 times

…
Sicherlich ist das passiert, aber seltsam ist es nicht. Wenn Deine Beschränkungen so sind, dass es mehrere Lösungen gibt, dann können auch die besten Entwickler der Welt nix dran ändern.

Man könnte nun natürlich sagen, ein Sketch sei dann noch nicht vollständig eingeschränkt, aber das was wir vollständig eingeschränkt nennen, bedeutet, dass es keinen stetigen Übergang zu einer anderen Lösung gibt.

Sehe ich auch so. Außerdem wird gerne eine Beschränkung übersehen, die starke Auswirkungen auf andere Bereiche hat. Passiert mir auch immer wieder.

Achim

[freecad-heini-1]

Ok, danke. Ist das auch bei professionellen CAD-Programmen so? Ich finde das ...

Nachtrag: leider passiert das auch mit Trapezen, wenn ich an den Längen stärker rumschraube. Das kann doch nicht sein! Der Algorithmus scheint mir stark verbesserungsbedürftig. Vielleicht stelle ich es mir zu einfach vor. Aber: von den beiden Lösungen ist halt diejenige mit der selben Anzahl von Überkreuzungspunkten zu wählen.

Hallo rradler,
ich war vor vielen Jahren in der Demo-Truppe eines großen Deutschen Unternehmens welches Pro-Engineer verkaufte, Schulungen und Wartungsverträge anbot. Ich kann Dir versichern, dass der Creo Sketcher auch die ein- oder andere Macke hatte (damals) und der Solver nicht jede Userabsicht erkennen konnte. Gleiches gilt wahrscheinlich für alle high End Cad-Systeme. Ich war immer ein Pro-Engineer / Creo Fan, mittlerweile bin ich ein Freecad Fan. Freecad hat die letzten Jahre, seit ich es kenne, dermaßen große Fortschritte gemacht, es ist eine große Freude das mitzuerleben und Freecad nutzen zu können, sogar im Job. Der Sketcher ist meiner Meinung nach einer der Besten den ich kenne. Aber es braucht auch beste Konstrukteure. Die Kombination gutes CAD-Programm und erfahrener Konstrukteur ist wünschenswert. Auf das Problem von Dir bin ich auch schon gestoßen, siehe Eurobox hier im Forum.
https://forum.freecadweb.org/viewtopic. ... 35#p146535
Insbesondere:
https://forum.freecadweb.org/viewtopic. ... 26#p147326
Lösung damals:
https://forum.freecadweb.org/viewtopic. ... 51#p147351

Wie gesagt, andere CAD-Systeme kochen auch nur mit Wasser. Die Forenkollegen halfen mir damals mit einer Lösung.
Chris hat Dir aktuell weitere Lösungen angeboten, Zitat:

Du machst nichts falsch. Ich habe in meinem Sketcher-Tutorial darüber was geschrieben. Du kannst das möglicherweise umgehen:
- durch andere Constraints, z.B. wenn Du Winkel verwendest,
- Du machst nicht einen großen Schritt, sondern mehrere kleine
- Du verwendest einen anderen Solver, z.B. Levenberg-Marquardt.

Hast Du den Levenberg-Marquardt Solver ausprobiert?

Viele Grüße
Wilfried

[rradler]

Hallo Achim,

Ja, ich weiß inzwischen, daß man es anders machen sollte. Es ist mein erster Versuch, sowas mit meinen minimalen Freecad-Kenntnissen zu konstruieren. Ich habe vorher noch nie ein CAD-Programm benutzt. Ich hab es zuerst mit Skechtup probiert, aber da habe ich nicht verstanden, wie das funktioniert. Irgendwie nicht kompatibel mit meiner Denkweise. Freecad erscheint mir da logischer.

Ich bin schon auf des Problem gestoßen, daß ich für die einzelnen Teile keine Zeichnungen ableiten kann. In diesem Fall ist das nicht schlimm, weil ich es selber bauen werde. Sieht natürlich anders aus, wenn ich was fertigen lassen möchte.

Ich habe beschossen, Konstruieren mit Freecad zu lernen, weil ich für meine Oldtimer immer wieder mal Teile nachfertigen lassen muß. Halbschaurige Handzeichnung sind da immer so eine Sache. Außerdem gibts da einige Kunststoffteile, die man ausdrucken lassen könnte.

[rradler]

Hallo Wilfried,

Hast Du den Levenberg-Marquardt Solver ausprobiert?

ich wußte bisher noch gar nicht, daß man unterschiedliche Solver auswählen kann. Werde ich probieren.

Nunja. Ich kann mich erinnern, daß vor 15(?) Jahren bei der Umstellung von CATIA IV auf CATIA V bei meinem damaligen Arbeitgeber Ausnahmezustand in der Konstruktionsabteilung geherrscht hat. Ich hab als im Bereich Informatik Tätiger (der aber gerne Schlossern tut und ein wenig Drehen und Fräsen kann) nie verstanden, warum. Die haben nur was von andere Konstuktionsmethodik gefaselt. Obs genau sowas war? Leider hat mein jetziger Arbeitgeber ganz eine anderes Business, so daß ich nicht man schnell in der Konstruktion auf einen Kaffee vorbeischauen kann .

[freecad-heini-1]

Hallo Wilfried,

Hast Du den Levenberg-Marquardt Solver ausprobiert?

ich wußte bisher noch gar nicht, daß man unterschiedliche Solver auswählen kann. Werde ich probieren.

Nunja. Ich kann mich erinnern, daß vor 15(?) Jahren bei der Umstellung von CATIA IV auf CATIA V bei meinem damaligen Arbeitgeber Ausnahmezustand in der Konstruktionsabteilung geherrscht hat. Ich hab als im Bereich Informatik Tätiger (der aber gerne Schlossern tut und ein wenig Drehen und Fräsen kann) nie verstanden, warum. Die haben nur was von andere Konstuktionsmethodik gefaselt. Obs genau sowas war? Leider hat mein jetziger Arbeitgeber ganz eine anderes Business, so daß ich nicht man schnell in der Konstruktion auf einen Kaffee vorbeischauen kann .

CATIA IV auf CATIA V war ein krasser Schritt, denn es wurde ein völlig neuer geometrischer Kern eingeführt.

[bavariaSHAPE]

Hallo Achim,

Ja, ich weiß inzwischen, daß man es anders machen sollte. Es ist mein erster Versuch, sowas mit meinen minimalen Freecad-Kenntnissen zu konstruieren. Ich habe vorher noch nie ein CAD-Programm benutzt. Ich hab es zuerst mit Skechtup probiert, aber da habe ich nicht verstanden, wie das funktioniert. Irgendwie nicht kompatibel mit meiner Denkweise. Freecad erscheint mir da logischer.

Ich bin schon auf des Problem gestoßen, daß ich für die einzelnen Teile keine Zeichnungen ableiten kann. In diesem Fall ist das nicht schlimm, weil ich es selber bauen werde. Sieht natürlich anders aus, wenn ich was fertigen lassen möchte.

Ich habe beschossen, Konstruieren mit Freecad zu lernen, weil ich für meine Oldtimer immer wieder mal Teile nachfertigen lassen muß. Halbschaurige Handzeichnung sind da immer so eine Sache. Außerdem gibts da einige Kunststoffteile, die man ausdrucken lassen könnte.

Hallo rradler,

ist mir alles klar, die Tipps hier sind auch nicht als »hochgehobenen Zeigerfinger« zu verstehen. Es ist immer bemerkenswert, wenn Branchenfremde sich mit diesen Themen auseinandersetzen. Daher immer nachfragen. Für Deinen Oldtimer bist Du hier richtig, ebenso für 3D-Druck oder andere Fertigungsarten.

Es gibt nichts (fast nichts), was mit FreeCAD nicht machbar wäre, zumindest in der Konstruktion.

Achim